Der Ursprung des Deutschen und Spanischen

16. Februar 2025

In diesem Blog werde ich die Entstehungsgeschichte von zwei Sprachen behandeln. Einerseits werde ich auf die deutsche Sprache eingehen, da diese im Unterricht besprochen wurde, andererseits auch auf die Entstehung meiner Muttersprache Spanisch.

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Die deutsche Sprachgeschichte

Die deutsche Sprache hat ihren Ursprung in der indoeuropäischen Sprachfamilie. Aufgrund der geografischen Lage wird zwischen Kentum- und Satem-Sprachen unterschieden. Diese unterscheiden sich durch ihre spezifischen Lautentwicklungen, z.B. blieb im Kentum der „k“-Laut erhalten, während er im Satem zu einem „s“-ähnlichen Laut wurde.

Ca. 500 v. Chr. erlebte die indogermanische Sprache die erste Lautverschiebung. Dabei wurde unter anderem die Betonung der Wörter festgelegt und das Kasus-System geändert. Aus dieser Entwicklung entstand die germanische Sprache, die aus verschiedenen Dialekten bestand. Während der Völkerwanderungszeit änderten die Stämme ständig ihre Siedlungsräume, sodass keine feste Form des Deutschen existierte.

Ca. 750 n. Chr. fand die zweite Lautverschiebung statt, die zum Althochdeutschen führte. Die Verschriftlichung wurde erst mit der Christianisierung möglich. Jeder deutsche Text aus dem Mittelalter war ein Vermittlungsprodukt zwischen der mündlichen Volkssprache und der schriftlichen lateinischen Kleriker Kultur. Um die Wertvorstellungen des Christentums in deutscher Sprache auszudrücken, griff die Klosterkultur oft auf Fremd- oder Lehnwörter zurück.

Später führte die Nebensilbenabschwächung zur Entstehung des Mittelhochdeutschen. Durch die Mono- und Diphthongierung entwickelte sich schließlich das Neuhochdeutsche.

Im 16. Jahrhundert trug Martin Luthers Bibelübersetzung zur Festigung des Neuhochdeutschen bei und sorgte für eine einheitlichere schriftliche Form, die von breiten Bevölkerungsschichten verstanden wurde. Im 19. Jahrhundert wurden durch Sprachnormen und Herausgaben von Grammatiken und Wörterbüchern die Grundlagen für das heutige Deutsch gelegt.

Die spanische Sprachgeschichte

Die spanische Sprache und Kultur sind ein Teil meiner Identität, weshalb ich der Meinung bin, ihre Entstehungsgeschichte kennen zu müssen. Im folgenden Text werde ich also über die spanische Sprachgeschichte schreiben.

Spanisch ist eine romanische Sprache wie Französisch. In der Vorrömischen Zeit (ca. 1100 v. Chr. – 3. Jh. n. Chr.) lebten auf der Iberischen Halbinsel Kelten, Iberer, Tartesser sowie Sprecher von Kolonialsprachen wie Phönizisch und Griechisch.

206 n. Chr. erreichten die Römer «Hispania», wie sie das Gebiet nannten und brachten die lateinische Sprache mit sich. Die Latinisierung begann. Die einheimische Sprache wurde in den Hintergrund gedrückt und die Sprache der Eroberer rasch übernommen. Die unterworfenen Volksstämmen mussten sich an die neuen Bedingungen anpassen. Während der römischer Besatzung in Hispanien verbreitete sich das Vulgärlatein, hauptsächlich vom einfachen Volk und römischen Soldaten gesprochen. Deshalb stammen viele spanische Wörter aus dem Latein, oft mit kulturellem Bezug. Zum Beispiel «Salario» (Gehalt), «Ensalada» (gesalzenes Gemüse) und «Salchicha» (gewürzte Wurst), alle abgeleitet von «Sal» (Salz), das für Römer wertvoll war.

Im 5. Jh. n. Chr. führte der Überfall der Barbaren sowie soziale und wirtschaftliche Probleme zum Untergang des römischen Reiches. Kurz darauf eroberten die Westgoten die Halbinsel und gründeten ihr Königreich. Durch den langen Kontakt mit den Römern sprachen die Westgoten bereits Latein und zwangen dem lateinischsprachigen Volk ihre eigene Sprache nicht auf.

711 n. Chr. eroberten arabischsprachige Muslime aus Nordafrika die Gebiete der Westgoten und kontrollierten große Teile Hispaniens. «Mauren» wurden die Muslime von den christlichen Europäer genannt. Hispanien wurde Teil des Kalifats von Córdoba, wo Mauren und romanischsprachige Christen zusammenlebten. Etwa 8 % aller spanischen Wörter stammen aus dem Arabischen. Viele davon bestanden aus zwei Wörtern, welche durch die Entlehnung ins Spanische miteinander verschmolzen. Zum Beispiel wurde «al-quttun» (die Baumwolle) von den romanischsprachigen Christen als ein Wort verstanden und formten daraus das spanische Wort «algodón».

Um die Kontrolle zurückzugewinnen, stellten sich Kastilien und andere nördliche Gebiete zusammen. Die Reconquista begann. Durch die Heirat von Ferdinand II. von Aragón und Isabella I. von Kastilien wurden die größten Königreiche vereint. Ihr Ziel war eine einheitliche Sprache zu bilden.

Gleichzeitig entwickelte sich der iberoromanische Latein-Dialekt in Hispanien zur eigenständigen Sprache «Castellano» (Kastilisch), die vor allem vom Volk gesprochen wurde. Viele Spanischsprachige verwenden «Castellano» als synonym für «Español».

Während der Reconquista wurden Dokumente auf Latein verfasst, da es die Sprache der Oberschicht und Gebildeten war. Glossen aus dem 10. und 11. Jh. zeigen jedoch, dass einige Texte für das Volk ins Castellano übersetzt wurden.

1492 vertrieben die spanischen Könige Muslime und Juden und konzentrierten sich anschließend auf die Eroberung des neu entdeckten Amerikas. Trotz spanischer Dominanz beeinflussten indigene Sprachen das Spanische und ein neuer Dialekt entstand. Aztekische Wörter wie «tomate» (Tomate) und «aguacate» (Avocado) wurden übernommen.

Im selben Jahr erschien die «Gramática de la lengua castellana», die erste spanische Grammatik in Buchform. 1713 wurde die Real Academia Española gegründet, um die Sprache zu vereinheitlichen, doch die spanische Sprache entwickelte sich weiter, da viele Wörter aus anderen Sprachen übernommen wurden.

Wie klar zu sehen ist, erfuhr die spanische Sprache einen langen Wandel, geprägt von vielen Eroberungen und kulturellen Einflüssen.